Kahlenberg. Am Ende gab es kein Halten mehr. Erst flogen Schläger, Handschuhe und ein Torwarthelm in den sonnigen Herbsthimmel. Dann vereinigten sich die U16-Mädchen des BTHV zu einer hüpfenden und kreischenden Traube lila-weißer Glückseligkeit. Gerade hatten sie nach einem verdienten 2:0-Finalsieg gegen ESV München den Deutschen Hockey-Jugendpokal der Oberliga-MeisterInnen gewonnen.
Und vor dem Spiel die Hymne….
Eigentlich hatten sich die Bonnerinnen bereits vor dem Endspiel gegen die anderen fünf Mannschaften sicher durchgesetzt. Trotzdem war noch ein Endspiel gegen den Tabellenzweiten vorgesehen. Aber das Abspielen der Nationalhymne vor dem Finale nahmen die Mädchen natürlich noch sehr gerne mit. Gänsehaut!
Von Beginn des zweitägigen Turniers an zeigten die Bonnerinnen, wer Frau im Hause sein würde. Lediglich das Eröffnungsspiel gegen Ausrichter Kahlenberg bei gefühltem Morgenfrost endete unentschieden 1:1. Danach wurden die Vertreterinnen aus Baden-Württemberg (Karlsruher TV, 2:0), Bayern Nord (TV 48 Schwabach, 2:0), Bayern Süd (ESV München, 2:0), sowie Hessen (SG TEC Darmstadt/SSG Bensheim, 1:0) alle souverän bezwungen.
Auch im Finale übernahm der BTHV – angefeuert von den mitgereisten Ultras samt Riesentrommel und Rasseln – gleich die Initiative. Trotzdem dauerte es bis zur 10. Minute, ehe Tabea den Ball zum 1:0 in die Maschen drosch. München wurde jetzt besser. Aber die Verteidigung stand sicher. Und was auch nur ansatzweise gefährlich zu werden drohte, regelte Torfrau Franzi. Drei Minuten vor dem Ende erlöste Madita dann den gesamten Bonner Tross mit ihrem Treffer zum 2:0. Der Rest war pure Freude. Zusätzlich zum grünen Wimpel für die Siegerinnen sicherte sich Emilia noch die Torjägerinnen-Trophäe für Ihre drei Treffer im Turnierverlauf.
Erfolg hat bekanntlich viele Mütter und Väter. Der Dank der U16-Mannschaft gilt in erster Linie Trainer Marcell Karrenbauer und seinen beiden Co-TrainerInnen Zaza Chruscz sowie Niko Schnabel, die das Team im Laufe der langen Saison von Erfolg zu Erfolg geführt haben. Ebenfalls bedanken möchte sich die Mannschaft bei den Mädchen der U14, die über die gesamte Spielzeit mit mehreren Spielerinnen unterstützt haben, sowie bei den Betreuerinnen, den Eltern und den Fans.
A propos Marcell Karrenbauer. Bei ihm bedankte sich das Team während der Siegerinnen-Ehrung ganz besonders. Das Finale war nämlich sein letztes Spiel als Trainer der wU16. Flunkerte da nicht sogar ein kleines Tränchen in seinem linken Augenwinkel? Der Stadionsprecher vom Kahlenberger HTC witterte gleich seine Chance: „Hast du schon eine neue Mannschaft? Sonst stellen wir dich hier und jetzt ein“. Nix da! Marcell fuhr nach dem Turnier direkt zu „seinen“ 2. Damen. Die machten sein Wochenende dann perfekt und schlugen den Tabellenführer (bis dahin) Leverkusen 2 überraschend deutlich mit 5:0 und lachen jetzt vom Platz an der Verbandsliga-Sonne. Wenn es einmal läuft….
Übrigens: Im Norden der Republik haben sich die Mädchen der Potsdamer SU den Pokal gesichert.