Von Thomas Heinen
BONN. Der Bonner THV spielt auch in der nächsten Hallenrunde in der 2. Hockey-Bundesliga. In einem erwartet dramatischen letzten Saisonspiel bezwang das Team von Trainer Rüdiger Hänel den Düsseldorfer SC in der proppenvollen BTHV-Halle mit 3:2 (2:1). Neben Passgenauigkeit, schnellem Kombinationsspiel, präzisem Abschluss, Reaktionsschnelligkeit und Nervenstärke spielte diesmal im Showdown um den Klassenerhalt das Smartphone des Trainers die Hauptrolle.
Der BTHV bleibt Zweitligist, die Freude war entsprechend groß. Entscheidender Rückhalt war Torhüter Lars Neumann, der nach Spielende von seinen Kollegen fast erdrückt wurde. Foto: Wolfgang Henry
“15 Minuten vor dem Abpfiff wollten die Jungs in einer Auszeit wissen, wie es in Köln und Kahlenberg steht”, erzählt der BTHV-Coach. Hänel stillte den Wissensdurst seiner Spieler. Da Kahlenberg gegen den mit dem BTHV punktgleichen DSD Düsseldorf zu diesem Zeitpunkt mit drei Toren führte, spielte der überraschende Vorsprung von Blau-Weiß Köln, dem dritten BTHV-Konkurrenten im Abstiegskampf, beim Lokalrivalen Schwarz-Weiß Köln nicht mehr die entscheidende Rolle.
Ein Remis würde reichen. Der BTHV konzentrierte sich auf die Defensive und durfte sich am Ende bei Schlussmann Lars Neumann bedanken, der vor allem in der zweiten Hälfte mit herausragenden Paraden die Düsseldorfer Angreifer reihenweise verzweifeln ließ.
“Ich bin froh, dass ich meinen Anteil zum Klassenerhalt beitragen konnte”, meinte Neumann bescheiden. “Ausschlaggebend aber war die starke kämpferisch Leistung des ganzen Teams.” Zu bezwingen war der BTHV-Schlussmann an diesem Nachmittag lediglich durch Strafecken, die in der 4. und 54. Spielminute jeweils zur 1:0-Führung und zum 2:2-Ausgleich für die Gäste führten. Das umjubelte 1:1 zugunsten des BTHV hatte Kapitän Florian Pohlmann erzielt (9.). Wenige Sekunden vor der Pausensirene traf Stefan Brisken zur psychologisch wichtigen 2:1-Führung.
Dass es dennoch auf die Künste von Lars Neumann ankommen sollte, lag in erster Linie an der Abschlussschwäche der Hausherren in Halbzeit eins. Ein gutes halbes Dutzend Großchancen, darunter eine Strafecke in der 27. Minute, hätten nicht unwesentlich zur Beruhigung der Nerven beitragen können, hätten die Bonner sie genutzt.
“Ein Manko, das uns überhaupt erst in diese bedrohliche Lage gebracht hat”, meinte Hänel. Neben dem BTHV-Schlussmann stand Louis Bahlmann im Mittelpunkt der hochverdienten Humba vor den jubelnden Fans. Der BTHV-Stürmer hatte in der 55. Minute den 3:2-Siegtreffer erzielt.