In dem Interview mit den beiden jungen Männer, die ein freiwlliges soziales Jahr im BTHV absolvieren, wird unterschwellig der Eindruck vermittelt, dass sich um die beiden Absolventen durch die Verantwortlichen des BTHV nicht ausreichend gekümmert wird und dass sie als ‘billige Arbeitskräfte’ eingesetzt werden. Deshalb bedarf es einiger ergänzender Anmerkungen zu diesem Interview.
1) Die formalen Bedingungen für eine solches soziales Jahr sind die, dass es in der Regel in einem Jahr absolviert wird, dass die wöchentliche Arbeitszeit 40 Std. (unter 18 Jahren 30 Std.) berägt, dass eine (geringe) Aufwandsentschädigung gezahlt wird und dass den Absolventen neben 30 Urlaubstagen auch 25 Bildungstage für Fortbildungen etc., die vom BTHV bezahlt werden, zugestanden werden.
2) Viele absolvieren das soziale Jahr, weil sie noch keine Zulassung zu dem gewünschten Studienfach bekommen haben, weil ihr Berufswunsch noch nicht genau feststeht oder weil sie einfach das ‘Arbeitsleben’ kennenlernen wollen. In einzelnen Fällen geht es auch darum, für eine bestimmte Ausrichtung des Sportstudiums (z. B. den Bereich Sportmanagment) einen Großverein kennen zu lernen.
3) Der Vorstand hat in seiner letzten Sitzung über ein Konzept beraten, in dem die allgemeinen Ziele des freiwliigen Jahres, so wie sie der Deutschen Sportjugend formuliert, auf konkrete Ziele im BTHV herunter zu brechen. Dieses Konzept geht davon aus, dass die Absolventen des freiwlligen Jahres in möglichst vielen Bereichen des BTHV Einblick erhalten sollen, um sich so einen Eindruck von den vielfältigen und komplexen Vorgängen in einem Großverein zu verschaffen. Mit diesen vielfältigen Erfahrungen soll ihnen dann eine Berufsentscheidung leichter gemacht werden.
4) Zu diesen Erfahrungen gehört u. a. auch die Arbeit im Außenbereich genau so dazu wie auch die Arbeit in einer Geschäftsstelle. Die ‘Hauptarbeit’ liegt allerdings in der Betreuung im Kinder- und Jugendtraining und hier speziell im Hockeybereich. Es ist aus unserer Sicht sehr wichtig, dass die jungen Menschen auch Erfahrungen im Umgang mit verantwortlichen Personen und auch Tätigkeiten machen, mit denen sie in der Regel nicht sehr häufig zu tun hatten oder zu tun haben. Das die Tätigkeit des Laubfegens nicht gerade eine ‘kreative’ Tätigkeit ist, sei zugestanden. Aber wir können und dürfen sie auch nicht zu körperlich sehr anstrengenden Arbeiten im Außenbereich heranziehen. Auch im späteren Arbeitsleben wird man nicht nur die Tätigkeiten ausführen können und dürfen, die man bevorzugt und man wird auch mit Personen zusammenarbeiten müssen, mit denen die Zusammenarbeit nicht nur ein ‘Zuckerschlecken’ ist. Auch dies sind wichtige, persönlichkeitsbildende Erfahrungen für junge Menschen.
5) Der Vorstand hat mit Grit Gessler eine Person gefunden, die in Absprache mit dem Vorsitzenden die konzeptionelle Arbeit und die Umsetzung in der Praxis verantwortlich leitet. Sie ist die Ansprechperson für die beiden ‘BUFDIS’ und es haben auch schon mehrere Gespräche stattgefunden, in denen jeweils über die aktuelle Situation gesprochen und in denen auch auf die Wünsche der Beiden eingegangen wurde. Diese Arbeit von Frau Gessler wird im Interview mit keiner Silbe erwähnt und gewürdigt. Deshalb danke ich ihr an dieser Stelle für Ihr ehrenamtliches Engagement in dieser Sache.
6) In dem Interview wird leider der Eindruck erweckt, dass die Zusammenarbeit zwischen den Verantwortlichen und den beiden Absolventen des freiwliigen Jahres nicht gut ist. Diesem Eindruck möchten wir widersprechen, weil die Zusammenarbeit bisher in einer konstruktiven und vertrauensvollen Atmosphäre stattgefunden hat und wir gehen davon aus, dass diese Zusammearbeit auch in Zukunft entsprechende fort geführt wird.
Norbert Veith