Olympia Blog (5): eine Sekunde – eine Ewigkeit….

Jetzt mal eine Sekunde nachdenken: was wäre wohl bei vertauschten Rollen gewesen – Britta Heidemann wäre die Koreanerin gewesen und umgekehrt. Da möchte ich nicht wissen, was in der deutschen Presse……. Skandal wäre wohl noch der harmloseste Begriff. Seien wir ehrlich: es stand noch 1 Sekunde auf der Anzeigetafel. In der einen Sekunde gab es 2x einen Doppeltreffer und dann den entscheidenden durch Britta. Die war bis dahin übrigens sensationell. Alleine die 3 Treffer innerhalb weniger Sekunden und kurz vor dem Ende im Achtelfinale – das war unglaublich spannend. Zurück zum Halbfinale: die 1 Sekunde war längst abgelaufen. Aber ok – die Kampfrichterin hatte zum letzten Gefecht gerufen und das hat sie dann genutzt. Ganz schlimm aber die Rechtfertigungsversuche nach dem Gefecht. Britta Heidemann: ‘Bei der einen Sekunde sieht man ja nicht die Zehntel. Es hätten ja noch 1,9 Sekunden sein können.’ Hallllooo, wenn noch 1,9 Sekunden – dann hätte die Anzeigetafel 2 Sekunden gezeigt – Mathe schwach. Noch schlimmer, wenn sich Funktionäre äußern, die keine Ahnung haben. Der Generalsekretär des DOSB, Michael Versper: ‘Die Zeit beginnt ja immer erst, wenn der 1. Treffer gesetzt wird!’ Orginalzitat. Stop – die Zeit ist abgelaufen!! Aha, eine Sekunde ist dann manchmal doch länger als gedacht. Immerhin: endlich die 1. Medaille. Wenn alle Medaillen so schwer zu erkämpfen sind, dann gute Nacht…..

Auch der Auftakt im Hockey ist gelungen. Bei Olympia ist das 1. Spiel oft das schwerste und auch wenn der Sieg verdient war, war noch viel Sand im Getriebe. Erstaunlich die schwachen Ecken – offensichtlich hat man noch keinen 2. Eckenschützen neben Zeller. Oder wieder mal ein Trick von Markus Weise…. Apropos Zeller: gerade im Sturm spielte man nachlässig. Nur so ist die schlechte Chancenverwertung durch Zeller und Strahlkowski zu erklären, die reihenweise beste Chancen viel zu lässig ausließen. Aber immerhin: es gibt noch viel Luft nach oben. Fast hätten die Schiris noch das Spiel entschieden. Wie so oft – man wollte es wieder spannend machen. So gab der spanische Schiri kurz vor Schluss eine völlig unberechtigte Ecke. Und auch der Videobeweis wurde eigenmächtig ausgelegt. Wieder kurz vor Schluss reklamierten die Belgier. Die hatten den Beweis aber nicht mehr. Also nimmt der Schiri den Videobeweis. Ist noch mal gut gegangen, aber alles äußerst merkwürdig.