Von Thomas Heinen
BONN. Hockeyspielen ist ein Fulltimejob. Gerade einmal vier Wochen ist es her, dass die Damen und Herren von Bonner THV und Co. nach Beendigung der Feldhockey-Hinrunde zum Durchschnaufen die Schläger in die Ecke gestellt haben.
Den Klassenerhalt wollen Florian Pohlmann und der BTHV diesmal früher schaffen. Foto: Horst Müller
Staubig wurde das Arbeitsgerät allerdings nicht. Seit rund drei Wochen läuft bereits die Vorbereitung auf die Hallenrunde, die am Sonntag in die neue Saison startet.Exakt zehn Spiele haben die Herren des Bonner THV Zeit, den Klassenerhalt in der mit sechs Teams bestückten zweiten Bundesliga Gruppe West zu verteidigen. Seit dem Aufstieg vor drei Jahren konnte die Frage nach der künftigen Ligazugehörigkeit von den Lila-Weißen immer erst am letzten Spieltag mit einem unmissverständlichen Ja beantwortet werden. Die starke Hinrunde in der Feldrunde der Regionalliga unter dem neuen BTHV-Coach Helge Kerber weckt vor dem Saisonstart am Samstag (15 Uhr, BTHV-Halle Christian-Miesen-Straße) gegen den Oberhausener THC zumindest optimistische Gefühle. “Von mir aus muss es nicht bis zum letzten Spiel dauern”, sagt Kerber. Mit Ausnahme des klaren Aufstiegsfavoriten Schwarz-Weiß Köln rechnet der BTHV-Trainer mit einer extrem ausgeglichenen Liga. “Es wird extrem spannend. Schlechte Spiele darf sich eigentlich bei nur zehn Partien keiner erlauben.” Dabei begrüßt Kerber die Rückkehr zu fünf Feldspielern plus Torhüter. “Dadurch wird das Spiel noch attraktiver.” Er und seine Mannschaft, die keine Abgänge zu beklagen hat, freuen sich auf eine kurze und intensive Hallenrunde.
Wohin die Reise für die Damen des Bonner THV in der Regionalliga gehen soll, dürfen die 14 Spielerinnen des Hallenkaders ganz basisdemokratisch selbst bestimmen. “Wir werden uns am Donnerstag zusammensetzen und über das Saisonziel sprechen”, berichtet BTHV-Damencoach Jan Henseler. “Je nachdem, wie hoch die Damen hinaus wollen, werde ich die Messlatte anlegen.” Den dicksten Brocken, was den Aufstieg in die Bundesliga anbetrifft, haben die BTHV-Damen gleich am ersten von zehn Spieltagen am Sonntag (18 Uhr, BTHV-Halle Christian-Miesen-Straße) vor der Brust. Das virtuose Ensemble von Blau-Weiß Köln verpasste am Ende der letzten Saison den Aufstieg in die “Beletage” des deutschen Hallenhockeys nur denkbar knapp. “Die Kölner wollen unbedingt nach oben.” Für Henseler ist also gleich der erste Gegner der Topfavorit auf den einzigen Aufstiegsplatz. Ansonsten rechnet der Damentrainer des BTHV mit einer engen Liga, auch wenn es keinen direkten Absteiger gibt. Der Tabellenletzte der Regionalliga hat noch die Chance auf die Relegation gegen den Zweiten der 2. Regionalliga. Dass der BTHV, in dessen Kader Elisabeth von Bethmann zurückgekehrt ist, in der aktuellen Saison nicht unbedingt mit einer Extrarunde rechnen muss, dokumentiert Platz eins am vergangenen Wochenende im gut besetzten Vorbereitungsturnier in eigener Halle.